Was vor der Eröffnung draußen im Burghof passierte passte gut zu dem, was Besucherinnen und Besucher später drinnen zu sehen bekamen. Kinder des Zirkus UPSALA eröffneten mit temporeicher Akrobatik die Entdeckungsreise durch die Ausstellung. Dafür gab es begeisterten Beifall. Später wird es den auch drinnen in der Ausstellung geben.

Obwohl, Ausstellung ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Denn hier entstand aus Mitteln des Artensofortprogramms des Landes Sachsen-Anhalt ein wunderbarer Erlebnisraum. Kinder können an und mit spielerischen wie interaktiven Elementen der Natur nachspüren. Ob sie beim Klettern und Malen oder mit Händen und Augen ihre Entdeckungen machen, überall gibt es hier Überraschendes, informativ und spielerisch serviert.
Wieso habe ich diesen Falter noch nie gesehen, obwohl er doch hier zu Hause ist? Gibt es diese schönen Salamander wirklich und wo verstecken die sich eigentlich? Schon gleich am Tag erobern die ersten Kinder diese kleine Abenteuerwelt und stellen ihre Fragen.

Zuvor stellt Rainer Helms fest, wem für die Realisierung von "Der Natur auf der Spur" zu danken ist. Der Vorsitzende des Landschaftspflegvereins Mittleres Elstertal und Ideengeber des Projektes:

"Ohne die Mittel des Landes Sachsen-Anhalt und die kooperativen Partner hier vor Ort ist so etwas nicht denkbar. Dafür einen herzlichen Dank. Wir sind sehr froh, dass wir dieses Projekt in der Qualität umsetzen konnten."

Staatssekretär Steffen Eichner ist eigens aus Mageburg angereist, um sich zu überzeugen, wie effektiv und nachhaltig die Landesmittel hier angelegt sind. In seinem Grußwort betonte auch er die konstruktuve und zielführende Zusammenarbeit. Man hätte hier inzwischen 1,3 Millionen Euro eingesetzt und:

"Dabei ist es natürlich gut, wenn man darauf vertrauen kann, dass wir als Landesregierung es hier mit verlässlichen Partnern zu tun haben. Es geht uns in diesem Programm vor allem um den Artenschutz. Dabei ist die spielerische Wissensvermittlung bei Kindern ein wichtiger Aspekt."

Auf einen, neben der enormen Aufwertung der Haynsburg, noch weiteren Aspekt wies Rainer Helms hin. Denn mit einem beträchtlichen Teil der Mittel würde auch die heimische Wirtschaft unterstützt. Es waren hier vor allem Handwerksbetriebe der Region an den baulichen Maßnahmen beteiligt. Was sie an Qualität in dem Raum ablieferten kann sich sehen lassen.

Hintergrund Naturerfahrungsraum Haynsburg

Erst im März letzten Jahres wurde im Nebnraum die Dauerausstellung „Fledermaus hier zu Haus“ eröffnet, eine didaktisch wie ästhetisch gelungene Präsentation über das Leben und die Eigenheiten der heimischen Fledermäuse – Teil III des „Naturerfahrungsraums Haynsburg“.

Einmal um die Burg herum sehen wir Teil I und II. Neben einer kleinen Fotoausstellung über die heimischen Fledermäuse in einem Burggewölbe: die überdachte Fledermauswerkstatt. Sommers bauen hier Kinder Fledermaushäuser, malen und basteln. Ein Stück weiter im großen Tonnengewölbe haben LPV und die Gemeinde ein Fledermausquartier eingerichtet. Im August 2023 fand hier die erste Fledermausnacht des Arbeitskreises Fledermäuse Sachsen-Anhalt e. V. statt. Zum Naturerfahrungsraum Haynsburg sagt Rainer Helms:

„Die thematische Ausrichtung mit Bezug zum FFH- und Vogelschutzgebiet „Zeitzer Forst“ und kindgerecht aufgearbeitete Informationen stehen hierbei im Vordergrund. In Verbindung mit der im Nachbarraum vorhandenen Ausstellung zur Thematik Fledermaus soll dieses Projekt die Vielfalt des Natur- und Artenschutzes dem Besucher nahebringen.“

Indes bereits die ersten ernsthaften Ideen gereift sind, wie nun die Informationen und das erworbene Wissen von drinnen auch außerhalb genutzt werden können. Ein Rundwanderweg um die Burg herum, das wäre dann der V. und, aus Sicht des Landschaftspflegevereins, abschließende Teil des Naturerfahrungsraumes Haynsburg. Das ist momentan noch Zukunftsmusik. Die aber doch irgendwie ziemlich optimistisch klingt.